Baum des Jahres 2018

 

Die Ess-Kastanie (Castanea sativa)
 
   
Die vermutlich aus dem Kaukasus stammende Esskastanie wächst bei uns in Deutschland vor allem in den Weinanbaugebieten entlang des Rheins und anderen, klimatisch begünstigten Gebieten. Als südlicher Baum ist die Esskastanie etwas frostempfindlich. Da sie aber erst im Juni blüht, gedeiht sie auch im Norden Deutschlands . Um aber regelmäßig reife Früchte hervorzubringen, ist eine gewisse Jahres-Wärmemenge nötig. Esskastanien wurden schon vor Tausenden von Jahren angebaut und waren im ganzen Mittelmeerraum verbreitetet. Die Römer schätzten die Esskastanie und brachten sie als Proviant mit nach Deutschland. Der kommerzielle Anbau von Esskastanien in unseren Breiten liegt aber seit den 1920er Jahren brach. Heute kommen die meisten Früchte aus Frankreich oder Italien zu uns, auch in der Schweiz wird Anbau betrieben.

Bild oben: Fruchtansatz einer Esskastanie

Auch wenn es der Name vermuten lässt sind Ross- und Esskastanie nicht enger miteinander verwandt. Botanisch gesehen gehört die Rosskastanie wie die Ahorne zu den Seifenbaumgewächsen während Esskastanien zu den Buchen und Eichen gehört.

Die Ess- oder Edelkastanie galt lange Zeit als „Brot der Armen“. Mittlerweile darf sie aber auf keinem Weihnachtsmarkt mehr fehlen und der Pfälzer Saumagen schmeckt besonders gut, wenn statt Kartoffeln Esskastanien in der Füllung verarbeitet werden. Gemahlene Esskastanien sind oft ein wichtiger Bestandteil von glutenfreiem Mehl.

 


 
Das biegsame und verwitterungsbeständige Holz der Esskastanie fand früher für Weinbergspfähle Verwendung und wurde für die Herstellung von Fässern und Möbel eingesetzt. Das Holz zählt neben dem der Robinie zu den dauerhaftesten Hölzern in Europa.
Durch den Pilz, der Kastanienrindenkrebs verursacht, sind die Esskastanien seit 1992 bedroht.
Obwohl männliche und weibliche Blüten auf dem selben Baum sind, kann sich diese Art nicht selbst befruchten. Die Art der Bestäubung ist eine weitere Besonderheit der Esskastanie. Die Esskastanie zeigt sowohl typische Merkmale der Windbestäubung als auch diejenigen der Insektenbestäubung auf.

Die Blätter der Esskastanie ist bei einer Breite con ca. 8 cm  etwa 10-30 cm lang und laufen spitzt zu. Die Oberseite glänzt dunkelgrün während die Unterseite hellgrün erscheint.

Esskastanien blühen erst mit einem Alter von 20-30 Jahren, wobei die Blüten erst im Juni oder Juli erscheinen. Die männlichen und weiblichen Blüten - ca. 25 cm langen Kätzchen -  sind getrennt, befinden sich aber auf dem selben Baum. Wahrscheinlich stellt die Esskastanie ein Übergangsstadium dar.

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