Baum des Jahres 2020

 

Foto: Badior


Robinie
(Robinia pseudoacacia)
 
Auch 300 Jahre nach ihrer Ankunft aus dem westlichen Nordamerika gilt die Robinie bei uns noch als Neubürger. Die nicht unumstrittene Robinie ist ein Gehölz aus der Bohnen- und Erbsen-Verwandtschaft. Sie besitzt cremeweiße Blüten (siehe Bild oben) und große Stachel.
 
Die Robinien wurden vor über 300 Jahren nach Mitteleuropa eingeführt und nach dem französischen Hofgärtner Jean Robin benannt. Robinien besiedeln sehr schnell fast alle Lebensräume, da sie sich durch die sogenannten Knöllchen-Bakterien an den Wurzel den Stickstoff als Nährstoff aus der Luft holen können. Diese Eigenschaft ist typisch für viele Hülsenfrüchtler wie Lupinen, Wicken, Luzerne, Klee oder Erbsen. Für stickstoffarme Naturräume wie Magerrasen oder Binnendünen ist das ein Problem, da die Robinien Stickstoff im Boden anreichern und spezialisierte Pflanzenarten verdrängen. Stattdessen siedeln sich auf diesen selten gewordenen Lebensräumen „Allerweltsarten“ an.

Die auch als „Scheinakazie“ bezeichnete Robinie zierte im 17. Jahrhundert zuerst Gärten und Parks, wurde dann aber aufgrund des sehr harten Holzes auch im Grubenbau genutzt. Ihr zähes Holz ist sehr witterungsbeständig und auch im Außenbereich gut zu verwenden, zum Beispiel für Zaunpfosten.

Umstritten ist die Aufforstung heimischer Wälder mit Robinien im Hinblick auf den Klimawandel, da die große Gefahr besteht, spezielle Waldökosysteme negativ zu beeinflussen. Auch in direkter Nachbarschaft zu Naturschutzgebieten muss die Robinie vermieden werden.

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