Natur des Jahres

 

Haussperling,

Vogel des Jahres 2002

Mit der Wahl des Haussperlings als "Vogel des Jahres 2002" lenkt der NABU die Aufmerksamkeit auf einen Vogel, der den Menschen als Kulturfolger seit über 10.000 Jahren begleitet, heutzutage aber dennoch kaum beachtet wird. Es ist fast unbemerkt geblieben, dass der Haussperling in den letzten Jahren vielerorts verschwunden ist. 


Sperlingspärchen (Männchen mit grauem Kopf) zusammen mit einem Grünfink

Selbst im ländlichen Raum sind weder Pferdeäpfel noch Misthaufen zu finden, die früher Spatzen scharenweise angelockt haben. Der Ausdruck "Dreckspatz" gehört zwar noch zu unserem Sprachgebrauch, aber wann hat man das letzte Mal einen Spatz dabei beobachtet, wie er zur Federpflege ein Bad im Staub genommen hat? Das war früher ganz anders. Die Gemeinde Groß-Zimmern hat im Jahre 1954 für jeden gefangenen und getöteten Spatz (oder ein Ei) eine Kopfprämie von stolzen 5 Pfennigen bezahlt. Sein oft etwas improvisiertes Nest baut er mit Vorliebe in Mauernischen oder unter lose Dachpfannen, aber auch in Nistkästen. Er ernährt sich von allerlei Körnern und Sämereien. Der Nachwuchs wird überwiegend mit Insekten gefüttert; da der Spatz bis zu vier Bruten im Jahr hochziehen kann, macht er sich dabei im Garten durchaus nützlich. Wichtig für den erfolgreichen Aufzug der Jungen ist diese proteinhaltige Nahrung. Wenn von den Spatzeneltern anstelle von Insekten leichter zu beschaffende Nahrung wie Reste von Pommes gefüttert werden, haben die Jungen oft verkümmerte Federn und können nicht fliegen.

Die Größe des schwarzen Kehlflecks ist übrigens vermutlich ein Signal für die Stellung eines Männchens in der Dominanzskala eines Schwarms. Bei Weibchen dagegen korreliert die Stellung mit dem Körpergewicht. Beide Geschlechter sind gleich oft in Streitigkeiten verwickelt. (Quelle: Der Falke 48, 2001 S. 24)

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