Natur des Jahres

 

Stieglitz oder Distelfink – Vogel des Jahres 2016

Der Stieglitz ist einer der buntesten Singvögeln bei uns. Auch Distelfink genannt steht er für vielfältige und farbenfrohe Landschaften. Mit seinen ca. 12 cm ist er einer der kleinsten Vertreter der Finken. Er wiegt ca. 16 g und wird ca. 5 Jahre alt. Der auch Distelfink genannte Stieglitz steht für vielfältige und farbenfrohe Landschaften, denn er ernährt sich vornehmlich von den Samen zahlreicher verschiedener Blütenpflanzen, Gräser und Bäume. Solche bunten Landschaften mit ausreichend Nahrung gibt es jedoch immer weniger. Daher hat der Bestand des Stieglitzes in Deutschland seit 1990 um 48% abgenommen. Offizielle Schätzungen gehen derzeit von 305.000 bis 520.000 Brutpaaren bei uns in Deutschland aus. „Allein in der Agrarlandschaft sind seit 1994 fast 90 Prozent aller Brachflächen mit ihrer heimischen Artenvielfalt verloren gegangen. Dadurch fehlt dem Stieglitz eine wichtige Nahrungsgrundlage!
 

 

Auch Randstreifen mit Blumen und Wildkräutern an Feldern und Wegen werden immer weniger und artenärmer. Im Agrarbereich und im Siedlungsraum verschwinden leider immer mehr wildblumenreiche Brachflächen, viele Grünflächen werden zu intensiv gepflegt und Wildkräuter oft weggespritzt. Ohne dieses Nahrungsangebot wird es inzwischen eng für den Stieglitz. Hier können auch private Gärtner durch Anlegen von Blühflächen mit heimischen Pflanzen sowie Obstbäumen und dem Verzicht auf Pestizide für den Erhalt von Lebensräumen des Stieglitzes einsetzen.

 


Schon kleine unbelassene Ecken in Gärten, an Sport- und Spielplätzen, Schulen, Ackerflächen oder Straßenrändern tragen dazu bei, neue Lebensräume für den Stieglitz und andere Singvögel zu schaffen. Überregional kann aber nur eine Reform der bestehenden EU-Agrarverordnungen und -Förderinstrumente den Verlust landwirtschaftlicher Brachflächen stoppen. Aber auch in Städten und Gemeinden werden Konzepte benötigt, damit es mehr Wildnis am Straßenrand und auf grünen Flächen gibt.
 
Rechts: Das Nest des Stieglitz ist klein und gut versteckt. Hier nistet er auf einem Apfelbaum einer Streuobstwiese am Reinheimer Teich  
Links: Das Gelege umfasst in der Regel 3-6 Eier, die Brutdauer beträgt 14 Tage.
Gleichzeitig mit der Verkündung des „Vogel des Jahres“ starten der NABU und der LBV die Aktion „Bunte Meter für Deutschland“ (mehr Infos zur Aktion „Bunte Meter für Deutschland“ auf der homepage des Bundesverbandes unter nabu.de).

 

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